Die Geschichte des Greifswalder Weltladens beginnt wie die vieler Weltläden: 1990 entschließt sich die evangelische Studentengemeinde, fair gehandelte Waren im Turm der Jacobi- Kirche anzubieten.
Ende 1991 eröffnen die Student_innen ihr eigenes Ladenlokal im soziokulturellen Zentrum „St. Spiritus“. Dort lädt der Weltladen nun seit 25 Jahren zum Stöbern, Staunen, Fragen, Kaufen und Schwatzen ein.
Seine Geschichte ist so wechselvoll wie die Laden- Teams, die erfreuliche Wachstums- wie auch beängstigende Schrumpfungsprozesse durchgemacht haben. All die Jahre hindurch ist es jedoch gelungen, auf überwiegend ehrenamtlicher Basis nicht nur den Verkauf im Laden sicherzustellen, sondern in unterschiedlicher Intensität eine Vielzahl von Bildungs- und Auslandsprojekten durchzuführen.
Der Verein finanziert u.a. mit den bis dahin erwirtschafteten Überschüssen den Bau eines Kindergartens in Nueva Esperanza, einer ländlichen Gemeinde am Unterlauf des Lempaflusses in El Salvador.
Das nahe bei Nueva Esperanza liegende Dorf Mata de Piña wird Partnergemeinde des Weltladens. Seitdem unterstützt der Verein dort Bildungs- und Gesundheitsprojekte. Zunächst geht es darum, die Ausbildung der Lehrer_innen zu fördern, die an der Schule von Mata de Piña unterrichten. Außerdem werden Schulmaterialien finanziert. Von 1998 bis 2006 erhalten 16 Abiturient_innen und 5 Student_innen aus dem Dorf ein Stipendium. Für größere Bauvorhaben beantragt der Verein Fördermittel (1997 Bau der Gesundheitsstation, 2002 Bau des Gemeindehauses, 2010 Erweiterung der Schule und Bau von Latrinen für 40 Familien). Wiederholt leistet der Verein nach Erdbeben und Überschwemmungen Katastrophenhilfe. Außerdem wird die Gemeinde darin unterstützt, ihre Landschulden abzuzahlen.
Im Januar gastiert die Tanzgruppe „Xochilt Itsut“ aus Nueva Esperanza in Greifswald. Im Herbst werden die ersten Greifswalder „Entwicklungspolitischen Tage“, damals noch GEBIT, aus der Taufe gehoben.
Die GEBIT (Greifswalder entwicklungspolitische Bildungs- und Informationstage) werden professioneller und haben zum ersten Mal einen klaren inhaltlichen Schwerpunkt: das Thema heißt „Die arabische Welt“. Das Orga- Team besteht aus verschiedensten Personen, die Koordination läuft im Weltladen zusammen.
Sanierung des „St. Spiritus“. Das Haus mitsamt dem Weltladen bezieht sein provisorisches Quartier in der Bebelschule am Wall. Die Ladengruppe schaut sich nach einem alternativen Standort um, das Projekt scheitert jedoch an den horrenden Mieten für gewerbliche Räume.
Die Ladengruppe baut unter Anleitung eines erfahrenen Zimmermanns einen Marktstand und bereichert mit diesem Kleinod den Greifswalder Weihnachtsmarkt.
Im Herbst wird der Weltladen im sanierten „St. Spiritus“ neu eröffnet. Seitdem befindet er sich im Erdeschoss und hat Fenster zur Fußgängerzone.
4 Student_innen aus El Salvador, darunter 2 aus Mata de Piña, kommen nach Greifswald und nehmen am internationalen Studentenfestival GrIStuF teil.
Start des Bildungsprojektes „verquer“ als eigenständiges Projekt des Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. Projekttag-Angebote wie „Essen macht Hunger“ oder „Bittere Schokolade“ schließen in der Regel einen Besuch im Weltladen ein, wo sich die Schüler_innen über den Fairen Handel und alternative Einkaufsmöglichkeiten direkt informieren können.
Die Greifswalder Martinschule gibt ihren Schüler_innen im Rahmen des Projektes „Verantwortung“ erstmalig die Möglichkeit, während des Schulalltags in die Arbeit verschiedener Vereine hineinzuschnuppern. Zwischen 2013 und 1016 setzen sich auf diese Weise mehrere Schüler_innen mit Themen wie Welthandel, unfairen Produktionsbedingungen, aber auch den fairen Alternativen auseinander.
Der Weltladen beteiligt sich am ersten Klostermarkt auf dem Gelände der Klosterruine Eldena.
Der Weltladen wird Einsatzstelle für den Ökologischen Bundesfreiwilligendienst beim Träger Turbina Pomerania.